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Der Bluff

Den Bluff im Poker gibt es nicht. Klar viele kennen es aus Filmen und Geschichten, aber gerade als Anfänger solltest du dir merken dass es in Wirklichkeit so nicht funktioniert. Es wird nicht bei jeder Gelegenheit geblufft, genau so wenig wie ständig ein Vierling gegen einen Royal Flush verliert. Solche Dinge passieren mehr als selten.
Es ist nicht so das beim Pokern gar nicht geblufft wird. Natürlich gehört Bluffen zum Poker. Allerdings ist es eben nicht oder fast nie wie im Film. Im Prinzip gibt es drei Arten von Bluffs beim Pokern. Diese wären der kleine Bluff, der Semibluff und der totale Bluff.
Kleiner Bluff
Der kleine Bluff ist eigentlich ein kurzer Bluff. Solche Bluffs gibt es ständig in Holdem. Der Sinn dahinter ist es wenig zu riskieren und dafür aber auch nur einen kleinen Pot zu gewinnen.
Solch ein Bluff ist zum Beispiel wenn bis zum Button alle Spieler folden und der Button erhöht um die Blinds zu klauen. In diesem Fall werden die Blinds oft genug folden und das Risiko ist gering, denn selbst wenn der Bluff nicht funktioniert hat man es selbst in der Hand wie groß der Pot wird.
Ein anderes Beispiel ist es wenn auf dem Flop zum Late Position Player gecheckt wird und dieser dann den halben Pot anspielt. Auch hier wieder wenig Risiko, aber auch nur wenig Gewinn.
Der kleine Bluff ist schon ein Bluff, aber keiner der über den kompletten Verlauf der Hand angelegt ist. Er soll die Hand sofort beenden. Du willst mit dieser Art Bluff den Pot jetzt gewinnen ohne viel riskieren zu müssen.
Semibluff
Der Semibluff ist auch kein reiner Bluff wie man es aus Filmen kennt. Der Semibluff ist ein Bluff mit einem starken Draw. Das heißt es gibt zwei bzw. drei Möglichkeiten die Hand zu gewinnen. Entweder der Gegner foldet direkt oder aber du triffst deinen Draw und machst so die bessere Hand. Die dritte Möglichkeit, ist das du den Semibluff bis zum Schluss durchziehst und ihn am River wenn du nicht triffst in einen totalen Bluff verwandelst und deinen Gegner so zum Folden bringst.
Ein Semibluff wäre zum Beispiel wenn du [Ah Jh] hältst. Der Flop bringt [9h 5h 2d] und auf einmal spielt einer deiner Gegner an. Wenn du nun erhöhst, dann ist dies ein Semibluff. Denn entweder dein Gegner foldet oder aber du kannst noch ein weiteres Herz treffen und so die bessere Hand machen.
Der Vorteil beim Semibluff ist nicht nur das es mehrere Arten gibt die Hand zu gewinnen, sondern das man den Gegner über die eigene Handstärke noch verwirrt. So vermittelt man ja mit der Erhöhung das man gerade nicht auf dem Draw ist und sich gegen ihn verteidigen möchte. Wenn also dann der Draw ankommt gibt es nicht wenige Gegner, die der Meinung sind ihn repräsentieren zu müssen um dich aus der Hand zu drängen. Dies macht den Semibluff zu einer doppelt lukrativen Sache.
Totaler Bluff
Der totale Bluff entspricht schon eher das was du aus Filmen kennst. Aber gerade hier ist es wichtig eine Geschichte zu erzählen. Dass du den Gegner auch wirklich glauben machst, dass du eine starke Hand hast.
Solch ein Beispiel wäre dann wenn du vor dem Flop erhöhst, was du hälst ist unwichtig, denn es soll ja ein Bluff werden. Der Flop kommt dann mit einem Ass und du spielst wieder kräftig an. Genau so auf dem Turn und wenn dein Gegner bis zum River nicht gefoldet hat, dann musst du noch einmal anspielen.
In diesem Beispiel repräsentierst du von Anfang an eine starke Hand. Und erzählst dazu noch eine Geschichte, die plausibel ist und dein Spiel glaubwürdig macht.
Ein anderes Beispiel wäre wenn du vor dem Flop erhöhst und das Board bringt eine Bildkarte sowie einen Flushdraw. Auf dem Flop spielst du nun an und dein Gegner callt. Der Turn bringt die dritte Flushkarte. Jetzt müsstest du wohl stark davon ausgehen, dass dein Gegner den Flush getroffen hat und du hinten liegst. Es macht also keinen Sinn hier anzuspielen. Was du allerdings machen kannst ist wenn er anspielt zu callen und auf ein Paar auf dem Board mit dem River zu hoffen. In diesem Fall kannst du wieder anspielen und so das geflopte Set und das geriverte Full House repräsentieren.
Wichtig ist einfach das du dich an das Spiel anpasst. Und gerade als Anfänger solltest du deine Bluffs auf ein Minimum beschränken. Wichtig ist erst zu lernen wie der Flow des Spiels ist und wann ein kleiner und wann ein großer Bluff angebracht ist. Gerade misslungene Bluffs kosten sehr viel Geld.

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