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Was du aus Pokerbüchern lernen solltest

Pokerbücher gibt es heute wie Sand am Meer. Kaum ein Pokerspieler, der nicht mindestens eines der verschiedenen Bücher gelesen hat. Unter der großen Auswahl gibt es gute und schlechte, bessere, sehr gute oder unnütze und sehr schlechte. Hilfreich sind jedoch alle auf die eine oder andere Art.
In vielen Büchern haben Pokerpros ihr Wissen und das was sie bisher erlebt haben verewigt. Sie geben etwas von ihrem Können und ihrer Strategie weiter. Du kannst also in kurzer Zeit Sachen lernen und erfahren, für die ein Pokerspieler früher viel Lehrgeld am Pokertisch direkt bezahlen musste.
Als Leser von Pokerbüchern solltest du jedoch einige Dinge beachten. Es ist nicht einfach damit getan ein Pokerbuch zu lesen und dich dann an den Pokertisch zu setzen und was du gelesen hast dort eins-zu-eins Umzusetzen. Wichtiger ist zu verstehen und das Gelesene in dein Spiel zu fügen bzw. anzupassen.
Du solltest also nicht einfach nur Bücher lesen. Sondern du solltest aus ihnen lernen, dein Spiel zu verbessern. Mach nicht den Fehler und versuch gelesenes so umzusetzen wie du es gelesen hast. Denn es gibt einige Punkte, die du unbedingt beachten musst.
Einer dieser Punkte ist zum Beispiel dein Limit in dem du spielst und das Können deiner Gegner. Viele Pokerbücher sind von Pokerprofis geschrieben und beschreiben daher das Spiel in den hohen Limits gegen starke Gegner. Es ist etwas anderes ob du mit Doyle Brunson, Phil Ivey, Daniel Negreanu usw. am Tisch sitzt oder mit Hinz und Kunz bei einem 5 Cent Spiel.
Gegen verschiedene Gegner musst du verschieden Spielen. Und ob ein Spielzug erfolgreich ist, ist auch abhängig von deinen Gegnern. Wenn du zum Beispiel in einem Buch liest, dass ein Call auf dem River in einer gewissen Situation richtig ist weil dein Gegner denkt du hast vorher geblufft. Die Situation kann genau gleich sein. Wenn aber dein Gegner sich gar nicht dafür interessiert was du machst. Oder noch schlimmer, er kennt das Konzept des Bluffens gar nicht. Dann ist die beschriebene Strategie hinfällig.
Genauso hochtrabende Pokertheorien. Wenn dein Gegner gar nicht so weit denkt, sondern nur seine eigene Hand spielt, dann ist es unnötig wenn du versuchst irgendetwas Großartiges auszuprobieren. Dann konzentrier dich lieber darauf seine Hand einschätzen zu lernen und du wirst ihm regelmäßig die Hosen ausziehen.
Du solltest daher die Konzepte aus Büchern nicht immer direkt umsetzen. Versuch lieber zu verstehen warum der Pro dieses Konzept erklärt oder warum er in einer Beispielhand genau so gespielt hat. Und wenn du es dann verstanden hast, dann pass es an deine Gegner und die Limits an in denen du spielst.
Ein weiteres solches Beispiel wirst du in vielen Pokerbücher finden. Wenn es darum geht wie viel du erhöhen sollst mit deiner Hand, dann heißt es oft 3 Big Blinds plus ein Big Blind für jeden Spieler der bereits im Pot ist. Dies ist schön und gut. Aber es gibt Pokerpartien, dort foldet für ein 3 Big Blind Raise niemand. Dies ist wie ein Limp. Dort wird durchschnittlich auf 10 Big Blinds vor dem Flop geraist.
Es ist daher wichtiger, dass du verstehst warum du für jeden Spieler der bereits dabei ist mehr erhöhen sollst, als das du dich an dieser Regel festkrallst. Denn jede Pokerpartie ist verschieden. Es gibt Kasinos dort muss man sich mit mindestens 100 Big Blinds einkaufen und dann gibt es Kasinos dort hat der ganze Tisch nur maximal 50 Big Blinds.
In den meisten Büchern stehen gute Tipps und tolle Pokerkonzepte. Der heutige Pokerspieler hat es viel leichter sein Spiel zu verbessern als früher und die Spieler sind heute auch weitaus besser als früher. Einen Teil haben die Pokerbücher dazu beigetragen. Aber auch wenn du alle Pokerbücher gelesen hast, die es gibt, musst du immer noch in der Lage sein das gelernte an den Tisch zu bringen. Also von der Theorie in die Praxis umzusetzen. Und dort hapert es bei vielen Spielern. Weil sie nicht verstehen, dass sie die Ideen hinter den Beschriebenen Pokerkonzepten und Händen verstehen müssen und nicht nur die Konzepte an sich. Mach nicht den gleichen Fehler, du würdest dich doch auch nicht ans Steuer eines Kampfjets setzen nur weil du alle Bücher über Kampfjets gelesen hast.

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